Licht ist prima, doch Lichtreflexe auf Brillengläsern irritieren das Auge, rufen Kopfschmerzen hervor und ermüden auf Dauer. Eine Entspiegelungsschicht sorgt dafür, dass solche störenden Reflexe nicht mehr entstehen. Vorstellen kann man sich das so: Ein normales, nicht entspiegeltes Glas reflektiert etwa acht Prozent des Lichtes. Faktisch kommt dadurch weniger Licht ins Auge, der Brillenträger hat einen Helligkeitsverlust. Was jedoch schwerer wiegt, ist der Umstand, dass durch Mehrfachreflexionen falsche Lichtreflexe ins Auge treten. Dadurch wird auf der Netzhaut ein Lichtschleier erzeugt, der das Kontrastsehen deutlich verschlechtert – bis hin zum Visusverlust (unscharfes Sehen).

Bei entspiegelten Gläsern werden in einem Hochvakuum mehrere hauchdünne Schichten auf die Vorder- und Rückseite des Glases aufgedampft. Dadurch wird eine Lichtdurchlässigkeit von annähernd 100 Prozent erreicht (Superentspiegelung). Als Material wird häufig Magnesiumfluorid verwendet, ein farbloses Kristall, das sich als Beschichtungsträger besonders gut eignet. Eine entspiegelte Brille beseitigt nicht nur Irritationen, die durch Lichtreflexionen entstehen, sondern hat auch ästhetische Vorzüge: die Brillengläser sind unauffälliger und die Augen erscheinen natürlicher.