Gleiten nicht Springen. Gleitsicht beschreibt das Sehen mit Brillen und Kontaktlinsen, die unterschiedliche Korrektionbereiche in sich vereinen – etwa das Sehen in die Ferne und das Sehen im Nahbereich – und wo der Übergang zwischen diesen Bereichen kaum wahrgenommen oder eben als gleitend empfunden wird.

Bei Gleitsichtbrillen schaut man nacheinander durch die Sehbereiche des Glases und hat dabei immer fast nur eine Stärke vor der Pupille..Möglich wird das, weil das Glas so aufwendig, geschmeidig und präzise geschliffen wurde, dass keine Kanten zu sehen sind.

Bei Kontaktlinsen wird eine andere Technik eingesetzt, Die Gleitsichtkontaktlinse bildet gleichzeitig ein scharfes Bild für die Ferne und für die Nähe ab („Multifokal“). Je nach Situation hat das Gehirn nun die Aufgabe, eines der beiden Bilder zu nutzen und das andere zu unterdrücken. Dabei entstehen ganz kleine Einbußen beim Kontrastsehen, die tagsüber wenig und nachts ein bisschen mehr stören können.

Im Gegensatz dazu sind bei Bifokalgläsern und Mehrstärkenbrillen die unterschiedlichen Sichtbereiche klar voneinander abgegrenzt, sodass der Übergang von einem in den anderen Bereich mitunter als unangenehmer "Sprung“ wahrgenommen wird. Genau das entfällt bei Gleitsichtbrillen und Gleitsichtkontaktlinsen.

Allerdings gibt es auch hier Nachteile. Wenn der Blick seitlich durch die Übergangszone zwischen zwei Sehbereiche fällt, können Unschärfen und Verzerrungen entstehen, die irritieren. Fast alle Menschen gewöhnen sich an diese Art des Sehens,.

Bei speziellen Sehanforderungen in der Nähe kann es sinnvoll sein, statt Gleitsichtgläser individuell angefertigte Bifokalbrillen mit großen Korrektionzonen im Nahbereich zu verwenden. Auch zum Lesen im Bett sind Gleitsichtgläser meist nicht die ideale Lösung.