Durch den medizinischen Fortschritt steigt die Lebenserwartung überall auf der Welt. Das ist toll, es bedeutet aber auch, dass typische Alterserkrankungen häufiger auftreten als früher. Das betrifft leider auch die Augen. Bei 40 Prozent der älteren Menschen in Europa werden die normalerweise klaren Augenlinsen mit den Jahren immer trüber. Im schlimmsten Fall trübt sich die Linse so stark ein, dass der Betroffene nur noch graue Schatten sieht. Diese Krankheit heißt nicht zufällig "Grauer Star“ oder auch "Katarakt“. Die Betroffenen beschreiben das Sehen "wie durch einen Wasserfall“ – das Wort "Katarakt“ bedeutet genau das: "Wasserfall“. "Star“ ist die in der deutschen Sprache üblich gewordene Bezeichnung für Eintrübungen der Augenlinse.

Der Graue Star entwickelt sich meistens im Rentenalter und verursacht keine Schmerzen. Zunächst stört die Eintrübung der Linse noch nicht sehr stark. Die Augen können gut mit einer Korrektionsbrille eingestellt werden. Eine regelmäßige Kontrolle durch einen Augenarzt ist aber sinnvoll. Im weiteren Verlauf der Krankheit ist dann meistens ein operativer Eingriff notwendig, um die Sehkraft wieder herzustellen. Heute werden weltweit über 20 Millionen Kataraktoperationen pro Jahr durchgeführt. Dabei wird dem Patienten die eigene Linse mit einem speziellen Verfahren entfernt und stattdessen eine künstlich hergestellte, so genannte "intraokulare Linse" eingesetzt. Die Operation gilt als unkompliziert und wird meistens ambulant durchgeführt.