Dem tschechischen Chemiker Otto Wichterle haben Augenoptik und Augenheilkunde viel zu verdanken. Er gilt als der Erfinder der modernen, weichen Kontaktlinse. In den 1950er Jahren begab sich Wichterle auf die Suche nach einem geschmeidigen Material, das für die Herstellung von Augenimplantaten geeignet ist, und entwickelte es schließlich selbst in seinem Labor. Mit dem Hydrogel HEMA schuf er eine hydrophile, also quasi eine "Wasser liebende", aber zugleich nicht wasserlösliche Substanz und erfand damit die Kontaktlinse neu. Wichterle wurde Pionier: im Schleuderverfahren stellte er die ersten Hydrogel-Kontaktlinsen her. Hydrogel – aber nicht mehr das von Wichterle erfundene HEMA, das sich auf Dauer als nicht genügend leistungsfähig erwies - ist heute fester Bestandteil der weichen Kontaktlinsen.