Sonnenbrille Damen
Brillen

Sonnenbrille mit UV-Schutz

Eine Sonnenbrille sind nicht nur dazu geeignet ein gelungenes Outfit abzurunden. Sie dient in erster Linie dem Schutz der Augen vor UV-Strahlen der Sonne.

Welche Sonnenbrille passt zu mir? | Bildquelle: Essilor GmbH
Experte Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Wesemann LesezeitStatistik

Die wichtigste Eigenschaft, die eine Sonnenbrille haben muss: die Augen vor ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung) zu schützen. UV-Strahlen sind für uns nicht sichtbar und sehr gefährlich: Das energiereiche, ultraviolette Licht kann zu Gewebeschäden an Bindehaut und Hornhaut führen und auf lange Sicht sogar einen grauen Star (Katarakt) hervorrufen. UV-Strahlen gelten als Mitverursacher von Hautkrebs. Zudem beschleunigen sie das älter werden: 90 Prozent der sichtbaren Hautalterung an empfindlichen Stellen, wie zum Beispiel der Augenpartie, wird durch sie ausgelöst.

Sonnenbrillen bieten Schutz vor UV-Strahlen

Nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über sind unsere Augen der UV-Strahlung ausgesetzt – selbst bei starker Bewölkung. Denn UV-Strahlung gibt es zu jeder Jahreszeit. Bis zu 40 Prozent der UV-Belastung entstehen, wenn wir uns nicht in direktem Sonnenlicht aufhalten, also auch im Schatten. Außerdem reflektieren neben Schnee, Wasser und Sand, auch Wolken, Straßen oder Glasfronten die UV-Strahlen. Diese fallen schräg in das Auge, ohne von uns wahrgenommen zu werden.

Im Herbst kann es durch die tiefstehende Sonne zu stark blendenden Reflexionen kommen. Zudem intensivieren kleine Wasserpartikel im Nebel die Strahlung. Lichtreflexionen vom Wasser verstärken das UV-Licht um 20 Prozent, Schnee sogar um 80 bis 95 Prozent. Im Gebirge nimmt die Intensität der UV-Strahlung pro 1000 Höhenmeter um 10 Prozent zu.

14 Prozent der Bevölkerung – so das Ergebnis eine KGS-Umfrage von 2012 – wissen nicht, dass UV-Strahlen das Auge schädigen. Entsprechend ungenügend ist der Schutz davor. 14,5 Millionen Menschen hierzulande tragen niemals eine Sonnenbrille.

Tipp: Hier können Sie sich über die aktuelle UV-Belastung informieren: www.bfs.de (Bundesamt für Strahlenschutz) und www.dwd.de (Deutscher Wetterdienst).

Sonnenbrillen mit Blendschutz

Unsere Augen besitzen einen natürlichen Blendschutz. Bei zu viel Lichteinstrahlung zieht sich die Pupille automatisch zusammen, so dass weniger Strahlen ins Auge dringen. Ist die Lichteinstrahlung aber zu intensiv, reicht diese Reaktion nicht aus und wir fühlen uns geblendet. Was nicht zuletzt beim Autofahren zu gefährlich werden kann. Deshalb brauchen Sonnenbrillen immer einen Blendschutz.

Sonnenbrille mit Blendschutz | Bildquelle: © Georgijevic / iStockphoto.comSonnenbrille Blendschutz

Gegen das störende Blenden der Augen durch Sonnenstrahlen helfen getönte Scheiben. Sie filtern Anteile des Lichts unterschiedlich stark. Der Fachmann spricht von Blendschutzkategorien oder Schutzstufen. Die Skala reicht von 0 bis 4: Je höher die Zahl, desto dunkler die Glasfarbe und desto mehr störendes Licht wird herausgefiltert und desto stärker dann der Blendschutz.

Schutzstufen für Sonnenbrillen: 5 Tönungsstufen

  • Kategorie 0: 0 bis 20 Prozent Lichtabsorption: sehr heller Filter, für leichten Lichtschutz etwa bei bewölktem Himmel und für abends.
  • Kategorie 1: 20 bis 57 Prozent Lichtabsorption: heller bis mittlerer Filter, gut geeignet für bedeckte Tage und wechselndes Wetter.
  • Kategorie 2: 57 bis 82 Prozent Lichtabsorption: dunkler Universalfilter, besonders geeignet für den Sommer, der perfekte Blendschutz für unsere Breitengrade.
  • Kategorie 3: 82 bis 92 Prozent Lichtabsorption: sehr dunkler Filter, gut geeignet für südliche Gefilde, helle Wasserflächen, den Strand und die Berge.
  • Kategorie 4: 92 bis 97 Prozent Lichtabsorption: extrem dunkler Filter, zu dunkel für den Straßenverkehr, doch geeignet für Hochgebirge und Gletscher und bei Schnee.

Sonnenbrillen mit Sehstärke

Brillenträger können sich eine Sonnenbrille mit Sehstärke durch passende Korrektionsgläsern in ihrer Stärke anfertigen lassen. Die gute Optik bleibt: Die Korrektionswirkung sieht man Sonnenbrillen nicht an. Auch wenn Sonnenbrillengläser stark gebogen sind, was ihnen einen lässigen, modischen Look gibt, können derartige Scheiben dank modernster Produktionsverfahren mit passender Korrektion gefertigt werden. Auch auf selbsttönende Gläser müssen Fehlsichtige nicht verzichten. Für Träger einer Gleitsichtbrille besteht ebenfalls die Möglichkeit, sich eine getönte Gleitsicht-Sonnenbrille anzuschaffen. Die Kosten sind jedoch im Vergleich zu anderen Sonnenbrillen ziemlich hoch. Welche Glasvariante optimal schützt und gleichzeitig für scharfe Sicht sorgt, kann bei einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem Augenoptiker ermittelt werden.

Sonnenbrillen – Welche Farben für die Gläser?

Farbfilter von Sonnenbrillen

Braune, graue und grüne Gläser sind universell einsetzbar und sehr beliebt für Allzweck-Sonnenbrillen. Sie verfälschen die Farben der Umgebung am wenigsten.

Gelb- und orangefarbene Brillengläser erhöhen die Kontraste. Auch bei wechselnden Lichtverhältnissen – etwa plötzlicher Nebel - ist die Sicht noch detailgenau. Jedoch: nicht jeder fühlt sich wohl damit und auch der Blendschutz ist eher gering.

Blaue Gläser bieten einen leichten Blendschutz bei klarer Sicht und sind bei Schwimmbrillen eine gute Wahl.

Farblose Gläser schützen die Augen und verfälschen die Umgebungsfarbe nicht. Sie sind für den Indoor-Sport geeignet, weniger für Sport im Freien, da der Blendschutz fehlt.

Verlaufstönungen bei Sonnenbrillen

Verlaufstönungen sind eine besonders raffinierte Variante: Eine Lichtdämpfung im oberen Bereich des Glases und eine hellere Tönung im unteren Bereich sorgen für eine blendfreie Sicht nach oben und eine erhöhte Kontrastsicht auf den Boden. Vorteil: Entfernungen können so besser eingeschätzt werden.

Achtung: Die Intensität der Tönungsfarbe hat nichts mit dem UV-Schutz zu tun, sondern nur mit der Stärke des Blendschutzes. Anders gesagt: Auch die dunkelsten Gläser schützen die Augen nicht, wenn ein UV-Filter fehlt. Im Dunklen öffnet sich die Pupille, statt sich, wie bei Helligkeit, zusammenzuziehen. Fehlt der UV-Filter, treffen die UV-Strahlen ungefiltert aufs Auge und können es schädigen.

Selbsttönende Gläser

Selbsttönende Gläser passen sich jeder Sonneneinstrahlung an. Sie werden automatisch dunkler oder heller, wenn sich die Lichtverhältnisse verändern. Der Fachmann spricht von „phototropen“ Gläsern, was aus dem Griechischen übersetzt „lichtwendig“ heißt. Selbsttönende Gläser bieten immer Schutz vor Blendung und verstärken zusätzlich das Kontrastsehen. Die Technik ist mittlerweile so ausgefeilt, dass sich die Gläser binnen kürzester Zeit auf veränderte Lichtverhältnisse einstellen und bereits innerhalb von 30 Sekunden zwischen 10 und 90 Prozent dunkler sein können als zuvor. Auch für Autofahrer gibt es seit kurzem selbsttönende Brillengläser, die auf natürliches, sichtbares Licht reagieren und so einen Tönungsgrad von bis zu 55 Prozent erreichen. Bislang eigneten sich phototrope Gläser nicht zum Autofahren, da die älteren Modelle UV-Licht zum eindunkeln benötigen und dieses schon von Fahrzeugscheiben herausgefiltert wird.

Polarisierende Gläser

Polarisierende Gläser verhindern den Blendeffekt in der Umgebung. Beim Blick in die Ferne erscheinen Landschaft und Umgebung dadurch kontrastreicher. Anders der direkte Blick auf den Weg: da können Kontraste schwächer werden. Polarisierende Gläser eigenen sich gut für Autofahrer: Sie filtern von unten einfallendes Blendungslicht, das z. B. von flirrenden oder nassen Straßen sowie von tiefstehender Sonne verursacht wird.

Entspiegelte Gläser

Empfehlenswert sind in jedem Fall Sonnenbrillen mit entspiegelten Gläsern, auch von innen. Denn reflektierte UV-Strahlen können bis zu 50 Prozent der gesamten UV-Belastung ausmachen. Eine einfache Entspiegelung der Gläser reduziert Lichtreflexe um die Hälfte, eine sogenannte Superentspiegelung sogar um 98 Prozent.

Qualität der Gläser von Sonnenbrillen

Hochwertige Gläser weisen keine Kratzer, Verzerrungen oder Unregelmäßigkeiten auf. Mineralglas und Kunststoff eignen sich gleichermaßen für Sonnenbrillen. Nicht beschichteter Kunststoff verkratzt oft schneller als Glas. Wer auf Lebensdauer Wert legt, sollte deshalb Glas oder kratzfest beschichteten Kunststoff wählen. Achtung: Jeder noch so kleine Kratzer zwingt die Augen zu ständiger Korrektion, sodass sie schneller ermüden. Brillen mit zerkratzen Gläsern sind daher ein Fall für den Mülleimer.

Sonnenschutz für die Korrektionsbrille

Jede normale Brille lässt sich auch mithilfe eines getönten Clips zur Sonnenbrille „aufrüsten“. Der Clip wird einfach auf die eigene Brille gesetzt. Nachteil ist die geringe Abschirmung. Um ausreichend vor UV-Licht zu schützen, sollte eine gute Sonnenbrille nah am Kopf liegen und auch den seitlichen Einfall des Lichts verhindern. Korrektionsbrillen für den täglichen Gebrauch haben aber nur selten die entsprechende Form. Eine Alternative zu Clips sind Überbrillen mit Filtergläsern, die über der Korrektionsbrille getragen werden. Diese Überbrillen können leicht auf- und abgesetzt werden, z. B. beim Betreten dunkler Räume, bei der Durchfahrt von Tunneln oder in ähnlichen Situationen.

Sonnenbrillen für Sportler

Wählen Sie die Tönung Ihrer Sonnenbrille anhand der ausgeübten Sportart. Auch die Fassung muss den Anforderungen Ihres Lieblingssports gewachsen sein: Sie muss „fest im Sattel“ sitzen, darf dabei aber nicht drücken und sollte eine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten. Fragen Sie Ihren Augenoptiker, was er empfiehlt. Für Sonnenbrillen, die beim Skifahren getragen werden, gelten besondere Anforderungen. Außer dem optimalen Blendschutz müssen Sportbrillen zuverlässig vor UV-Licht, aber auch vor Wind, Schmutz und Insektenschützen. Die Gläser sollten aus bruchsicherem Polycarbonatglas hergestellt sein. Spezielle Tönungen können das Sehen beeinflussen und dadurch die Leistung im Sport erhöhen.

Sonnenbrillen kaufen

Woran erkenne ich die Qualität einer Sonnenbrille?

Der Käufer kann die Eigenschaften und Güte einer Sonnenbrille nur begrenzt prüfen. Bei wesentlichen Qualitätsmerkmalen ist er auf korrekte Einhaltung der EU-Sicherheitsstandards durch die Hersteller angewiesen. Diese wird durch das CE-Kennzeichen dokumentiert, das sich meist auf der Innenseite des Bügels befindet. Eine weitere Kennzeichnung gibt den UV-Schutz an: UV400, d.h. die Gläser blockieren alle Strahlen bis Wellenlänge 400 nm.

Die EU-Normen helfen dem Verbraucher

Seit Einführung der EU-Normen EN ISO 12312-1 und EN ISO 12311 im Jahr 2013 müssen Hersteller und Lieferanten von Sonnenbrillen genau angeben, wenn es Einschränkung im Gebrauch gibt.

Diese Hinweise lauten:

  • nicht geeignet für den direkten Blick in die Sonne,
  • nicht geeignet für den Schutz gegen künstliche Lichtquellen (z. B. Solarium)
  • nicht geeignet für den Gebrauch als Augenschutz gegen mechanische Einwirkungen (z. B. Stöße) .

Schnellcheck zur guten Sonnenbrille

Was ist gutes Sonnenbrillenglas?

Halten Sie die Brille 30 bis 50 Zentimeter vor eine gerade Linie oder Kante. Das Glas darf diese Gerade nicht „knicken“ oder verzerren. Auf einen leichten Fingerdruck hin darf das Glas nicht in sich nachgeben. Ein durch das Brillenglas fixierter Gegenstand sollte sich beim Bewegen der Brille nicht verziehen oder verzerren.

Wann sitzt eine Sonnenbrille richtig?

Weder die Nasenauflage noch Scharniere oder Bügel dürfen drücken. Um Druckstellen zu vermeiden, sollten Nasenpads sollten deshalb aus weichem Kunststoff bestehen, abgerundet sein und so flexibel an der Fassung befestigt, dass sie sich der Nasenform anpassen. Sind die Nasenpads fest integriert, sollten sie auf der gesamten Fläche aufliegen.

Wie teste ich das Scharnier?

Fassen Sie die Brille mit beiden Händen und drücken es sie leicht von innen nach außen. Wenn sie ohne großen Widerstand leicht nachgeben, handelt sich um ein Federscharnier, und das ist gut: Die Gelenke sind robust, und die Bügel passen sich der Kopfform bestens an.

Was muss ich beim Material beachten?

Egal ob Kunststoff oder Metall: das Material sollte auf Druck leicht nachgeben. Ist es zu hart, lässt sich die Brille schlecht anpassen und zerbricht vielleicht schneller.

Wie groß muss eine Sonnenbrille sein?

In keinem Fall zu klein. Denn die Sonnenbrille muss zuverlässig vor UV-Strahlung und Blendung schützen. Die Brillengläser sollten mindestens bis zu den Augenbrauen reichen. Außerdem muss die Sonnenbrille die Augen auch seitlich schützen, etwa durch breite Bügel oder eine gebogene Form wie bei Sportbrillen. Je näher die Brille vor den Augen sitzt, umso weniger Licht kann von der Seite ins Auge gelangen. Gebogene Fassungen umschließen die Augen besser als gerade. Die Brille sollte auch ausschließlich auf Nase und Ohren aufliegen, keinesfalls Wangen und Wimpern berühren.

Sonnenbrillen Broschüre – Wissen, worauf es ankommt

Sonnenbrillen – Wissen, worauf es ankommt

Diese 8-seitige kostenlose Broschüre informiert über verschiedene Arten und Tönungen von Sonnenbrillen.

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Kinder-Sonnenbrillen – UV-Schutz für Kinder extrem wichtig

Die großen Pupillen und die helleren Augenlinsen von Kindern lassen mehr UV-Strahlen in das Auge hinein als die von Erwachsenen. Dadurch gelangen mehr UV-Strahlen zur Netzhaut und schädigen die empfindlichen Photorezeptoren. Kleinkinder sollten sich ohnehin nur in Maßen in der Sonne aufhalten, und auch Jugendliche sollten sich nur geschützt eine längere Zeit dem Sonnenlicht aussetzen.

Kaufrisiko bei Sonnenbrillen: billige Fälschungen

Es gibt keine unabhängige Überwachungsinstanz, die jedes Modell einzeln prüft. Der Kunde ist vor Fälschungen also nicht gefeit. Viele Markenhersteller machen mit ihren Sonnenbrillen deshalb bei unabhängigen Instituten freiwilligen Zusatztests, um so die höchste Qualität für die Fassungen und die Gläser zu garantieren.

Bei preiswerten Importprodukten, kann von solchen Prüfverfahren nicht unbedingt ausgegangen werden. Auch wenn diese Produkte nicht zwangsläufig immer von minderer Qualität sein müssen, ist das doch deutlich größer. Deshalb unser Rat: Vorsicht beim Einkauf beim Discounter, im Supermarkt oder auch im Online-Handel. Die größtmögliche Sicherheit bietet immer noch der Kauf im Augenoptik-Fachgeschäft.