Bildschirmarbeitsplatzbrille, Bildschirmbrille, Computerbrille
Erfahren Sie, wann eine Bildschirmarbeitsplatzbrille (Bildschirmbrille) notwendig ist und wann der Arbeitgeber die Kosten für die Computerbrille übernimmt.
Hier erhalten Sie alle Informationen über die Bildschirmarbeitsplatzbrille (auch Bildschirmbrille oder Computerbrille genannt). Wir informieren Sie über die Vorteile einer Bildschirmbrille, Kostenübernahme durch den Arbeitgeber, passende Brillenfassungen und Brillengläser und Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz.
Was ist eine Bildschirmarbeitsplatzbrille?
Eine Bildschirmarbeitsplatzbrille, auch Bildschirmbrille oder Computerbrille genannt, ist eine angepasste Sehhilfe für die Arbeit am PC. Sie ist notwendig, wenn täglich viel Zeit am Computer verbracht wird. „Normale“ Sehhilfen, wie Gleitsichtbrillen für den Alltag, Lesebrillen oder Kontaktlinsen, können die speziellen Anforderungen am Computerarbeitsplatz selten oder nie zufriedenstellend erfüllen. Die Kosten für die Computerbrille trägt deshalb oft der Arbeitgeber.
Oft wird eine Bildschirmarbeitsplatzbrille ab einem Alter von 40 Jahren notwendig. Dann lässt von Natur aus die Sehkraft nach, die Altersweitsichtigkeit setzt ein. Eine Ursache ist, dass die Akkommodationsfähigkeit der Augenlinse abnimmt. Das Sehen im Nahbereich wird zum Problem. Hier hilft die Arbeitsplatzbrille mit Sehstärke.
Woran merkt man, dass man eine Bildschirmarbeitsplatzbrille benötigt?
Über 80 Prozent der Menschen, die täglich länger als drei Stunden vor dem PC sitzen, klagen über Beschwerden. Sie bekommen Kopfschmerzen, gerötete oder auch trockene Augen. Sie merken, dass sie sehr schnell ermüden und lichtempfindlich werden. All das können Hinweise darauf sein, dass die betroffene Person eine Bildschirmarbeitsplatzbrille benötigt. Oder dass die Sehhilfe nicht optimal genug ist, um damit am Bildschirm arbeiten zu können.
Tipp: Überprüfen Sie sich einmal selbst. Beugen Sie sich bei der Arbeit am PC häufig nach vorne, um näher am Bildschirm zu sein? Dann könnten auch Sie möglicherweise von einer Arbeitsplatzbrille mit Sehstärke profitieren. Fragen Sie am besten einen Augenoptiker in der Nähe.
Vorteile einer Bildschirmarbeitsplatzbrille
Die Bildschirmarbeitsplatzbrille ist eine spezielle Gleitsichtbrille, die über einen großen Sehbereich für die kurzen und mittleren Distanzen verfügt. Der größte Teil in der Mitte der Brillengläser sorgt für eine gute Sicht auf den Monitor, der sich in einem Sehabstand zwischen 50 und 100 Zentimetern befindet. Darunter gibt es den Bereich für das Nahsehen. Der obere Glasbereich erlaubt scharfes Sehen über einen Meter hinaus, meistens ca. zwei bis drei Meter weit. Mit einer Bildschirmarbeitsplatzbrille lassen sich Bildschirm, Tastatur, Notizen oder Gesprächspartner jederzeit deutlich erkennen, ohne den Kopf in den Nacken zu legen oder das Kinn an die Brust zu drücken. Die Körperhaltung bleibt entspannt. In der Regel sind Bildschirmbrillen am Computer besser verträglich als Gleitsichtbrillen für den Alltag (Stichwort "Eingewöhnungszeit").
Tipp: Messen Sie vor dem Gang zum Augenoptiker die Entfernungen aus, in denen Sie deutlich sehen wollen. Den Abstand zum Monitor, zur Tastatur und zum Blatt Papier auf dem Schreibtisch. Der Schreibtischstuhl sollte dabei so eingestellt sein, dass die Augen auf die obere Kante des Monitors blicken.
Bildschirmarbeitsplatzbrille: Wer zahlt? Und was ist beim Kauf zu beachten?
Beschäftigte haben laut Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) das Recht auf eine spezielle Sehhilfe in der einfachsten Ausführung, wenn sich die normale Brille für die Tätigkeit am Computer nicht eignet. Ist das der Fall, stellen Arbeits-/Betriebs-Mediziner oder Augenarztpraxen im Rahmen der Angebotsvorsorge ein Rezept/eine Bescheinigung darüber aus. Die Anfertigung der Brille übernehmen Augenoptiker und Optometristen, mit denen die Unternehmen gelegentlich auch Rahmenverträge abschließen. Davon unberührt bleibt das Recht auf freie Wahl des Augenoptik-Fachgeschäfts durch den Beschäftigten. Allerdings kann der Arbeitgeber die Erstattung auf die notwendigen Anschaffungskosten beschränken.
Bildschirmbrillen sind keine Leistung der Krankenkassen. Sie dienen dem Arbeitsschutz und werden deshalb vom Arbeitgeber bezahlt, ebenso wie die Kosten für die Augenuntersuchung. Der Kostenumfang (Gläser und Fassung) richtet sich nach der auf dem Rezept bzw. der Bescheinigung vermerkten Brillenausführung und dem durchschnittlichen Marktpreis. Sonderwünsche wie Designerfassung und besondere Veredelungen – sofern sie nicht ausdrücklich verordnet werden – müssen Mitarbeiter aus eigener Tasche zahlen.
Um Missverständnisse mit dem Unternehmen zu vermeiden, sollte mit ihm vorab die Vorgehensweise sowie die Höhe der Kosten, die der Betrieb übernimmt, geklärt werden. Es lohnt sich auch, einen Blick in die Betriebsvereinbarungen zu werfen. Hier können entsprechende Regelungen verankert sein.
Fünf Schritte zur Computerbrille
- Unternehmen zum Prozedere konsultieren und Kostenerstattung klären.
- Termin bei Arbeits-/Betriebsmediziner oder Augenarztpraxis vereinbaren (ggf. nach Vorgabe des Unternehmens).
- Termin im Augenoptiker- oder Optometristen-Betrieb vereinbaren.
- Arbeitsplatzbrille anfertigen lassen.
- Kosten (ggf. anteilig) beim Unternehmen geltend machen
Merke: Arbeitgeber müssen den Beschäftigten an Bildschirmgeräten in regelmäßigen Abständen eine angemessene Untersuchung der Augen und des Sehvermögens durch eine fachkundige Person anbieten (ArbMedVV).
Bildschirmarbeitsplatzbrille: Welche Fassung ist geeignet?
Nicht jede Brillenfassung, die dem Outfit schmeichelt, ist auch für die Arbeit am Bildschirm geeignet. Da die Gläser der Bildschirmarbeitsplatzbrille in der Regel verschiedene Stärken in sich vereinen – ähnlich wie bei Gleitsichtbrillen für den Alltag – darf die Fassung nicht zu schmal ausfallen. Eine gewisse Höhe der Brillengläser ist notwendig, damit alle Sehzonen ausreichend berücksichtigt werden können.
Wie jede andere Brille sollte auch die Bildschirmarbeitsplatzbrille möglichst leicht sein. Bügel mit Federscharnieren haben sich aufgrund ihrer Qualitäten besonders bewährt. Handhabung und Tragekomfort helfen dabei, das Sehen am Computer so angenehm wie möglich zu machen.
Bildschirmarbeitsplatzbrille: Welche Brillengläser sind empfehlenswert?
Da in Büroräumen mit zahlreichen Lichtquellen zu rechnen ist, lohnen sich Brillengläser mit Entspiegelungsschicht. Um das Gewicht der Bildschirmarbeitsplatzbrille leicht zu halten, sollten Kunststoffgläser gewählt werden. Die Auswahl an Gläsern bei den verschiedenen Herstellern ist groß. Ausschlaggebend sind die individuellen Bedürfnisse des Brillenträgers. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Augenoptiker professionell beraten.
Wo kann ich eine Bildschirmarbeitsplatzbrille kaufen?
Es empfiehlt sich, Bildschirmarbeitsplatzbrillen im Augenoptik-Fachgeschäft zu kaufen, denn sie werden immer individuell auf den Brillenträger angepasst. Millimeterarbeit garantiert gutes Sehen: Zur Fertigung einer Bildschirmarbeitsplatzbrille ermittelt der Augenoptiker die Sehstärke, berechnet die erforderlichen Distanzen und zentriert die Gläser akkurat vor den Augen. Erst die Vermessung aller notwendigen Parameter und die präzise Einarbeitung der Gläser in die Brillenfassung garantieren ein scharfes Sehen. Zusätzlich zählt beim Sehtest auch der individuelle Seheindruck. Wie für alle Brillen gilt: Sitzt sie nicht richtig, wird das Tragen auf Dauer unbequem.
Lassen Sie sich jetzt zur Bildschirmbrille (Arbeitsplatzbrille) durch einen Augenoptiker beraten.
Sehen auf Bildschirme und Displays: Schädlich für die Augen?
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Bildschirmarbeitsplatzbrille: Was ist noch zu beachten?
Bildschirmbrillengläser sorgen nicht nur für entspanntes Sehen am Computer, sie eignen sich auch hervorragend für Hobbys wie Kochen oder Handwerken, überall dort also, wo ein klarer Überblick in kurzen Distanzen gefordert ist. Beim Autofahren sind sie jedoch nicht geeignet, da sie kein scharfes Sehen in der Ferne ermöglichen. Hierfür gibt es spezielle Autofahrerbrillen.
Bildschirmarbeitsplatzbrille oder Kontaktlinsen im Büro?
Wer Kontaktlinsen trägt, muss am Computer keineswegs darauf verzichten, sollte jedoch ein paar Dinge beachten. Der natürliche Lidschlag, der die Tränenflüssigkeit verteilt, sodass die Augen ständig feucht bleiben und vor Reizungen geschützt sind, ist bei der Bildschirmarbeit deutlich reduziert. Wir zwinkern gut zehnmal weniger als sonst. Außerdem ist Büroluft meist ziemlich trocken. Die Folge: zu trockene Augen. Vor allem Kontaktlinsenträger müssen hier vorbeugen, zum Beispiel mit der Verwendung spezieller Augentropfen (Benetzungstropfen). Eventuell lohnt sich auch das Umstellen auf ein Linsenmaterial, welches Feuchtigkeit besonders gut bindet.
Kontaktlinsen haben zudem einen Vorteil: Nichts kann verrutschen oder gar herunterfallen. Zudem hat man beide Hände frei. Auch überall dort, wo mit Wasserdampf und großen Temperaturschwankungen zu rechnen ist, etwa in Restaurantküchen oder Wäschereien, bringen Kontaktlinsen im Beruf Vorteile. Sie beschlagen nicht.
Anders ist die Situation in manchen Werkstätten, wo vermehrt mit Staub oder Sprühregen gerechnet werden muss, aber gleichzeitig auch an Computern und Monitoren gearbeitet wird. Kontaktlinsen mögen keine verunreinigte Luft. Eine Brille hilft in diesem Fall nicht nur beim Sehen, sie hat hier auch noch eine wichtige Schutzfunktion.
Merke: Oft ist die Kombination aus Brille und Kontaktlinsen die beste Lösung, um den Berufsalltag gekonnt zu bewältigen.
Video: Bildschirmbrille
Gut sehen am Computer: Das können Sie selbst noch tun
Optimale Lichtverhältnisse schaffen
- Die Beleuchtung darf nicht blenden und sich auch nicht im Bildschirm spiegeln. Der Idealfall: Das Licht fällt von hinten in Blickrichtung ein.
- Deckenleuchten sollten über dem Arbeitsplatz oder seitlich versetzt angebracht werden. Für Büros sind Rasterleuchten geeignet, die parallel zur Hauptblickrichtung angebracht werden. Sie strahlen überwiegend nach unten.
- Keine hellen Leuchten oder Fensterflächen neben dem Monitor! Das überfordert die Anpassungsfähigkeit des Auges und kann Kopfschmerzen verursachen.
Für gute Luft im Büro sorgen
- Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent betragen. Ist es weniger, hilft ein Luftbefeuchter.
- Regelmäßiges Lüften fördert das Wohlbefinden.
Den Monitor geschickt platzieren und clever nutzen
- Er sollte frontal zur Sitzposition und quer zum Fenster aufgestellt werden. Und nicht zu hoch. Als Orientierung dient die Oberkante des Bildschirms: Sie sollte in Augenhöhe oder leicht darunter liegen.
- Für mehr Lesekomfort einfach die Schriftgröße so verändern, dass alles scharf und deutlich zu erkennen ist.
Entspannt sitzen
- Schreibtisch und Stuhl sollten individuell einzustellen sein. So kann jeder für sich die optimale Sitzposition am Arbeitsplatz finden.
- Monitor, Tastatur und Maus sollten so aufgestellt werden, dass sie eine ergonomisch günstige Sitzhaltung unterstützen.
Arbeiten am Bildschirm – Pausen einlegen
Wer viele Stunden sitzend am Bildschirm zubringt, sollte auch mal pausieren. Mehrere kurze Pausen sind besser als eine lange. Auch die Augen freuen sich über ein wenig Entspannung. Blinzeln Sie bewusst! Das verhindert Brennen, Jucken und Augenrötung, denn beim Blinzeln wird die Oberfläche des Auges mit frischem Tränenfilm befeuchtet. Auch herzhaftes Gähnen ist Balsam für die Augen.
Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz
Weitere Informationen zu Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz finden Sie in unserem Artikel "Optimierter Bildschirmarbeitsplatz".
Jetzt bei dem Augenoptiker in der Nähe zur Computerbrille beraten lassen.