Tränensäcke Ursache
Rund ums Auge

Tränensäcke

Tränensäcke – Ursachen & Behandlung | Bildquelle: © diego_cervo / istockphoto.com
Experte Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Wesemann LesezeitStatistik

Die einen klagen über Tränensäcke nach durchzechter Nacht, wegen Stress, oder weil die Grippe sie plagt. Andere wiederum tragen sie von Generation zu Generation weiter. Tränensäcke – welch unschönes Wort – haben viele Ursachen. Wir erklären, welche Mittel es gegen die Schwerenöter gibt, und ob sie wirklich etwas mit Tränen zu tun haben.

Was sind Tränensäcke?

Tränensäcke sind Teil des Tränenapparates. Sie befinden sich in einem Knochenkanal seitlich der Nase und sind also immer da. Ihre Aufgabe ist es, Tränen zu sammeln, die über den Tränennasengang in die Nasenhöhle abgeleitet werden. Ist alles gesund, sehen wir die Tränensäcke nicht.

Die sichtbaren Schwellungen unter den Augen, wie sie einige von uns meist frühmorgens vor dem Spiegel ärgern, haben mit den eigentlichen Tränensäcken nichts zu tun. Hier handelt es sich um eine Ansammlung von Flüssigkeit und Fettpölsterchen. Der im Volksmund bekannte Name Tränensäcke resultiert aus der Tatsache, dass die geschwollenen, oft erschlafften Unterlider so aussehen, als würden sich in ihnen Tränen ansammeln. Insofern ist der Begriff missverständlich. Tränensäcke im Sinne dieser sichtbaren Schwellungen treten akut oder chronisch auf.

Ursache von Tränensäcken

Da gibt es mehrere Ursachen. Wenn beispielsweise der Lymphfluss gestört ist, kann die Flüssigkeit nicht mehr richtig abfließen und sammelt sich im Gewebe des Unterlids. Die Schwellung wird als sogenannter Tränensack sichtbar.

Die geschwollenen, vorgewölbten Augenlider sind aber auch Zeichen des natürlichen Alterns. Haut, Bindegewebe und Muskeln erschlaffen mit den Jahren. Fettpölsterchen lagern sich ein, und das unter der ohnehin dünnen Haut unter den Augen. Möglich ist ebenso eine genetische Veranlagung.

Last but not least hadern viele mit der Problemzone nach durchwachter Nacht, bei Stress oder falscher Ernährung. Faktoren, die den Lymphfluss behindern und Wasseransammlungen verursachen. All diese Ursachen sind auch in Kombination miteinander möglich.

Vorsicht ist geboten bei permanent vorhandenen und größer werdenden Tränensäcken. Dahinter verbergen sich nicht selten Krankheiten an Nieren, Leber, Herz, der Schilddrüse oder auch eine Allergie. Das sollte schnellstens ärztlich abgeklärt werden.

Behandlung von Tränensäcken

Menschen mit Tränensäcken sehen erschöpft und müde aus. Wer will das schon. Kein Wunder, dass die Kosmetik-Industrie mit oft sündhaft teuren Cremes, Seren und Lotionen gegen die unschönen Schwellungen werben. Viele Betroffene schwören dagegen auf Hausmittel, die von Generation zu Generation weiterempfohlen werden: kalte Gurkenscheibe, Quarkmaske, Teebeutel oder Löffel. Auch kleine Massagen und viel Flüssigkeit sollen helfen, indem sie den Lymphfluss ankurbeln. Ob die Mittel im Kampf gegen die Tränensäcke langfristig wirken, ist umstritten, kurzfristig bringen sie durchaus Linderung.

Eine Operation kommt in Betracht, wenn die Lidschwellungen dauerhaft sind und im Wesentlichen auf Gewebeerschlaffungen beruhen.

Kann man Tränensäcke operieren?

Es gibt in der plastischen Chirurgie zwei Verfahren: Bei leichter Ausprägung der Tränensacke wird gelasert. Während des minimalinvasiven Eingriffes entfernt der Arzt Lymphe sowie Fetteinlagerungen und verdampft die überschüssige Haut. Liegt eine starke Schwellung vor, wird eine Operation empfohlen. Der Chirurg entnimmt das unerwünschte Fett und strafft anschließend das Lid. Achtung: Wie jede Operation birgt auch die Lidstraffung Risiken. Es kann zu Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Narben kommen.

Übernehmen Krankenkassen die Kosten für die OP?

Jein. Die Operation von Tränensäcken aus ästhetischen Gründen zahlen die Kassen nicht. Liegen allerdings medizinische Anlässe vor, beteiligen sie sich an den Kosten.

5 Tipps gegen Tränensäcke

Ob als Soforthilfe oder Prävention – unsere Tipps sorgen für frische, wache Augenblicke.

  • Gesund ernähren. Viel trinken, am besten Mineralwasser und Kräutertee. Hände weg von besonders stark gesalzenen Speisen, Rauchen und zu viel Alkohol.
  • Ausgewogen leben. Dazu gehören vor allem ausreichender Schlaf und die Vermeidung von unnötigem Stress.
  • Hausmittel anwenden. Bewährt haben sich Gurkenscheiben, Quarkmaske, Grüntee- oder Schwarzteebeutel. Einfach gekühlt auf die Tränensäcke legen.
  • Unterlider massieren. Vor dem Schlafengehen die untere Augenpartie von innen nach außen leicht massieren. Das regt den Abfluss der Flüssigkeit an.
  • Sonnencreme und Sonnenbrille benutzen. Sie schützen vor gefährlicher UV-Strahlung und lassen die Haut weniger schnell altern.