Kontaktlinsen bei Einnahme von Medikamenten
Sind Kontaktlinsen mit manchen Medikamenten unverträglich?
In der Tat können Medikamente die Verträglichkeit von Kontaktlinsen verschlechtern. Das betrifft beispielsweise einige Betablocker, Antibiotika, Antihistaminika, Antidepressiva und auch die Antibabypillen. Diese können unter anderem auch die Menge und die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit beeinflussen. Patienten klagen dann häufiger über trockene, brennende oder lichtempfindliche Augen. Bei einigen Medikamenten ist es auch möglich, dass sich die Sehleistung verändert.
Gibt es Alternativen zu den Medikamenten wie bei der Antibabypille (anders dosierte Ovulationshemmer)? Da hilft ein Gespräch mit dem Frauenarzt.
Bei vielen Medikamenten besteht die Möglichkeit des Wechsels allerdings nicht. Ansprechpartner sind hier die auf Kontaktlinsen spezialisierten Augenoptiker. Wer beispielsweise trockene Augen hat, kann auf dafür speziell abgestimmte Linsen umsteigen.
Besonders bei am Auge angewandten Medikamenten wie Tropfen und Salben ist Vorsicht geboten. Sie haben direkten Kontakt mit der Augenoberfläche sowie den Kontaktlinsen und können sich negativ auf den Tragekomfort und die Kontaktlinsen selbst auswirken. Salben verschmieren die Linsen und beeinträchtigen das Sehen. Sie sollten mit Kontaktlinsen keinesfalls in Berührung kommen. An manchen Kontaktlinsen lagern sich aber auch die Inhaltsstoffe einiger Medikamente an. In der Regel ist dies im Beipackzettel beschrieben. Während der Behandlung mit medizinisch wirksamen Augentropfen sollte auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichtet werden.
In jedem Fall sind vorab klärende Gespräche mit dem behandelnden Augenarzt oder Kontaktlinsen-Spezialisten notwendig.
Gibt es Unterschiede zwischen formstabilen und weichen Kontaktlinsen bei Einnahme von Medikamenten?
Die gibt es. Aufgrund unterschiedlicher Porengröße und Oberflächenladung neigen weiche Kontaktlinsen mehr zur Anhaftung und/oder Einlagerung von Wirkstoffen als formstabile Kontaktlinsen. Formstabile Kontaktlinsen speichern die Wirkstoffe nicht.
Kontaktlinsen bei Augenentzündung – worauf muss man hier achten?
Sollten die Augen akut gerötet, verklebt oder geschwollen sein, die Sehleistung nachlassen oder es zu starker Fremdkörperempfindung, Schmerz oder Juckreiz kommen, sollten die Linsen direkt abgesetzt werden. Die Augen brauchen erst einmal Ruhe. Kontaktlinsen-Spezialisten beziehungsweise Augenärzte klären Ursachen und geben Hilfe. Außerdem sind in den Augentropfen eventuell enthaltene Konservierungsstoffe schädlich für die Linsen. Bleibt vorübergehend der Griff zur Brille.
Wichtige Informationen beim Tragen von Kontaktlinsen vor beziehungsweise während der Medikamenteneinnahme
- Neu begonnene medikamentöse Behandlungen, aber auch die Umstellung vorhandener Medikamente, können zu Nebenwirkungen am Auge führen. Oft ändert sich der Tränenfilm, der zu einer schlechteren Verträglichkeit der Kontaktlinsen führen kann.
- Der Kontaktlinsen-Anpasser sollte immer über die aktuelle Medikamenteneinnahme informiert werden. Darüber hinaus sind die Hinweise im Beipackzettel des Medikaments zu beachten.
- Bei geröteten, gereizten oder juckenden Augen unbedingt auf Kontaktlinsen verzichten und den Kontaktlinsen-Anpasser kontaktieren, gegebenenfalls auf die Brille umsteigen.
- Linderung bei trockenen Augen können zum Beispiel Nachbenetzungstropfen ohne Konservierungsstoffe bringen. Der Kontaktlinsen-Anpasser empfiehlt nach einer ausführlichen Analyse des Tränenfilms geeignete Maßnahmen und Produkte.
- Durch die Einnahme von Medikamenten kann es zu verstärkten Ablagerungen auf den Kontaktlinsen kommen. Sie sollten dann regelmäßig entfernt, gereinigt und desinfiziert werden. Der Kontaktlinsen-Anpasser empfiehlt passende Produkte. Eventuell ist ein Umstieg auf ein anderes Pflege- und Kontaktlinsensystem ratsam.
Lassen Sie sich jetzt zu individuell auf Ihre Sehschwäche angepasste Kontaktlinsen beraten.