Sehschwächen und Sehstörungen
Sehschwächen und Sehstörungen haben viele Ursachen. Ob angeborene Sehschwäche, Sehstörung oder altersbedingter Verlust der Sehleistung, der Effekt ist derselbe – schlechtes Sehen.
Man sieht Gegenstände unscharf, leicht verschwommen die Augen tun vor Anstrengung weh oder tränen. Eine Sehschwäche hat die unterschiedlichsten Symptome und kann viele Gründe haben. Auch andauernder Stress und Übermüdung können schlechtes Sehen verursachen. Dabei haben nicht nur ältere Menschen Probleme mit den Augen. Alle Altersklassen können von einer Sehschwäche oder auch einer Augenkrankheit betroffen sein. In jedem Fall gilt: Sehstörungen sind immer ernst zu nehmen.
Welche Sehschwächen gibt es?
Weiterführende Informationen zu spezifischen Sehschwächen finden Sie auf den folgenden Seiten:
- Kurzsichtigkeit (Myopie)
- Weitsichtigkeit (Hyperopie)
- Alterssichtigkeit (Presbyopie)
- Horhautverkrümmung (Astigmatismus)
- Nachtblindheit
- Rot-Grün-Sehschwäche (Farbenblindheit)
- Grauer Star (Linsentrübung, Katarakt)
- Grüner Star (Glaukom)
- Makuladegeneration
- Schielen (Strabismus)
- Glaskörpertrübung (Mouches volantes)
Sehstörung oder gefährliche Augenkrankheit?
Schwarz vor Augen
Wenn es vor den Augen plötzlich schwarz wird, ist oft eine Kreislaufschwäche die Ursache. So kann es beim Aufstehen aus dem Bett zu einem starken Blutdruckabfall kommen und das Blut in die Beine sacken. Die Augen werden dann nicht mehr richtig durchblutet. Oft tritt diese Sehstörung bei Personen auf, die schon von Natur aus einen niedrigen Blutdruck haben.
Das hilft: Zur Verbesserung der Durchblutung von Auge und Gehirn: Hinlegen und Beine hoch lagern. Zusätzlich darauf achten, dass genug Flüssigkeit getrunken wird. Außerdem sollte eine Untersuchung durch einen Internisten erfolgen.
Flimmern vor den Augen
Wenn es vor den Augen flimmert, Teile der Welt eine Zeit lang unsichtbar werden oder plötzlich flackernde Zickzacklinien, die durchs Blickfeld wandern, zu sehen sind, ist oft eine Migräne der Grund (Ärzte bezeichnen diese Sehstörungen auch als Aura oder Flimmerskotom). Die Gesichtsfeldausfälle mit flimmerndem Rand treten immer auf beiden Augen auf und dauern etwa 30 bis 40 Minuten. Danach beginnen die Migräne-Kopfschmerzen.
Das hilft: Wenn bei Beginn der Sehstörungen eine Schmerztablette genommen wird, kann die Stärke der Kopfschmerzen vermindert werden. Wiederholen sich die Sehausfälle oder Verschwinden die blinden Stellen im Gesichtsfeld nicht nach etwa einer Stunde, sollte umgehend ein Augenarzt aufgesucht werden.
Schwarze Punkte vor den Augen
Bewegen sich einzelne Punkte, Flecken- oder Schlieren im Gesichtsfeld, heißt das Phänomen Mouches volantes (fliegende Mücken ). Das ist eine lästige Sehstörung, die besonders beim Lesen oder bei Augenbewegungen auffällt. Kurzsichtige beobachten diese Phänomene oft schon ab dem 25. Lebensjahr. Im Laufe der Jahre kann sich die Erscheinung verschlimmern, aber auch wieder verbessern. Zwei Drittel der 65- bis 85-Jährigen klagen darüber.
Das hilft: Intensives Licht verstärkt die Symptome. Deshalb an hellen Tagen eine gute Sonnenbrille mit hohem Lichtschutz nutzen. Bei Bildschirmarbeit hilft es, die Helligkeit zu drosseln. Eine Behandlung ist meist unnötig.
Sehfeldstörungen
Scheinen Buchstaben beim Lesen zu kippen oder wirken gerade Linien krumm, kann das auf eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) hindeuten. Diese Netzhautschäden betreffen etwa sieben Millionen Deutsche und sind Ursache von schweren Sehbehinderungen.
Das hilft: Frühzeitig erkannt, kann der Augenarzt bei bestimmten Formen der AMD das Fortschreiten der Krankheit mit Spritzen und Medikamenten verlangsamen. Deshalb sind regelmäßige Augen-Tests zur Früherkennung wichtig: ab 40 alle zwei Jahre, ab 60 jährlich.
Doppelt sehen
Taucht derselbe Gegenstand vorübergehend zweifach auf, ist das oft ein Zeichen einer Übermüdungserscheinung.
Das hilft: Das Phänomen sollte mit ausreichendem Schlaf, regelmäßigen Pausen, Stressabbau und gegebenenfalls einer Korrektion von vorhandenen Sehdefiziten verschwinden.
Rußregen und Blitzlicht
Sieht man urplötzlich kleine schwarze Flecken (Rußregen), die sich durch das Gesichtsfeld bewegen, kann der Grund eine Blutung im Auge sein. Lichtblitze entstehen, wenn der Glaskörper Teile der Netzhaut abreißt. Beide Sehstörungen können Anzeichen einer Netzhautablösung sein, die zur Erblindung führen kann.
Das hilft: Eine Netzhautablösung ist ein Notfall, bei dem sofort der Augenarzt aufgesucht werden sollte.
Sand-im-Auge-Gefühl
Das Sandkorn-im-Auge-Gefühl kommt oft bei Bildschirmarbeit vor und wird Office-Eye-Syndrom genannt. Weil vor dem Monitor viel weniger geblinzelt wird als üblich, gelingt es dem Tränenfilm nicht mehr das Auge feucht zu halten. In Deutschland sind davon etwa 15 Millionen Menschen betroffen.
Das hilft: Eine auf Computerarbeit optimierte Bildschirmbrille kann das Auge entlasten und merklich zu stressfreiem Sehen beitragen. Hyaluronsäurehaltige Augentropfen oder Sprays helfen gegen trockene Augen. Wichtig sind auch regelmäßige Pausen, bei denen man entspannt in die Ferne schaut.
Lidzucken
Diese Muskelkontraktion ist von außen oft nicht wahrnehmbar. Betroffene nervt sie aber. Die Zuckungen sind zumeist harmlose Überlastungsreaktionen, gefördert durch trockene Augen.
Das hilft: Entspannung, Schlaf und Augentropfen.
Kopfschmerzen durch Sehschwäche
Ein häufiges Symptom für eine nachlassende Sehfähigkeit sind Kopfschmerzen: ein dumpfer Druck hinter den Augen, rhythmisches Pochen in der Schläfe oder ein leichtes Hämmern unter der Schädeldecke. Wer schlecht sieht und eigentlich eine Brille braucht, leidet häufig unter Kopfweh. Durch die ständige (Über-)Anstrengung, immer scharf sehen zu müssen, etwa bei längerem Lesen oder Computerarbeit, entstehen Kopfschmerzen, die jedoch selten mit den Augen in Zusammenhang gebracht werden.
Eine plötzliche Sehschwäche kann in selteneren Fällen ihre Ursache aber auch in akuten Durchblutungsstörungen im Auge haben. Man nennt das dann Augeninfarkt oder Sehsturz. Deshalb sollte in diesem Fall sofort einen Augenarzt konsultiert werden. Er ist für die medizinische Sicht auf das Auge und seine Gesundheit zuständig. Bei allgemeinen Sehdefiziten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit und ähnlichem – die übrigens keine Krankheiten sind – ist der Gang zum Augenoptiker ratsam. Er ist Fachmann für die Analyse von Fehlsichtigkeiten und deren Korrektion.
Warum sehen wir plötzlich unscharf?
Wer normalsichtig ist und gesunde Augen hat, nimmt die Konturen von Gegenständen sowie Farbunterschiede deutlich wahr, und zwar sowohl bei starker Beleuchtung als auch bei schummrigem Licht. Er erfasst Menschen, Häuser, Ortsschilder in der Entfernung ebenso wie das Kleingedruckte in einem Buch oder einer Zeitung. Dabei passen sich die Augen in weniger als einer Sekunde einem Perspektivenwechsel aus der Nähe in der Ferne und umgekehrt an. Diese Fähigkeit des Auges nennt man Akkommodation. Sie nimmt mit zunehmendem Alter ab, die Linse verliert an Elastizität, der Anpassungsvorgang dauert länger und geht um das 50. Lebensjahr herum weitgehend verloren.
Nicht nur in diesen häufigen Fällen von Altersichtigkeit, auch bei anderen Formen von Fehlsichtigkeit gilt: Nicht selten haben die Betroffenen keine Ahnung, wie schlecht sie eigentlich sehen, da sie sich an die mangelhafte Wahrnehmung schon gewöhnt haben. Erst ein Sehtest offenbart, was ihnen eigentlich entgangen ist. Wenn Sie also bei sich Anhaltspunkte für eine Sehschwäche finden, sollten Sie einen Sehtest beim Augenoptiker oder Augenarzt machen.
Sehkraft verbessern – Sehkorrektion statt Gewöhnung
Fehlsichtigkeit lässt sich heute in den meisten Fällen mithilfe einer passenden Brille oder Kontaktlinsen korrigieren. Die Betroffenen sehen dann wieder scharf und erleben das, was ein Brillenträger einmal so beschrieben hat: „Das Leben wird plötzlich wieder hell, klar, bunt und lebendig.“
Mehr als 40 Millionen Deutsche (ab 16 Jahren) tragen eine Brille. Das sind fast zwei Drittel der erwachsenen Bundesbürger. 1953 waren es noch 43 Prozent. Dieser Anstieg hängt vermutlich mit veränderten Lebensbedingungen zusammen, wie z. B. einer Zunahme der Arbeit am Bildschirm, die präzises Sehen erfordert. Aber auch die Leistungsfähigkeit und der hohe Komfort moderner Gläser und Fassungen sowie das vielfältige Brillenangebot dürften ihren Teil beigetragen haben.
Wieder richtig sehen mit Brille und Kontaktlinsen
An eine Brille, aber auch an Kontaktlinsen muss man sich erst gewöhnen. Es ist zunächst etwas Ungewohntes, ein Fremdkörper auf der eigenen Nase oder eben in den Augen. Aber nach einer gewissen Zeit wird aus der Sehhilfe in der Regel ein selbstverständlicher Alltagsbegleiter, auf den man nicht mehr verzichten möchte. Die Brille hat sich so vom „notwendigen Übel“ zum gern getragenen Accessoire und “Persönlichkeitsverstärker” gewandelt, was nicht zuletzt viele prominente Brillentäger beweisen.
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Sehstärke verbessern ohne Brille und Kontaktlinsen?
Mit Augentraining – wie ausgeklügelt auch immer - lassen sich Fehlsichtigkeiten wie etwa Altersweitsichtigkeit weder stoppen, noch rückgängig machen. Durch einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, viel Bewegung und ausreichend Schlaf können jedoch Alterungsprozesse in Körper etwas aufgehalten werden – also auch die im Auge.
Schadet schlechtes Licht den Augen?
Zwar werden bei schlechtem Licht die Augen stärker beansprucht als bei Helligkeit und ermüden deshalb auch schneller, doch zu bleibenden Schäden oder einer allgemeinen Verschlechterung der Sehleistung kommt es dabei nicht. Durch schlechtes Licht machen sich bereits bestehende Sehfehler jedoch wesentlich stärker bemerkbar als sonst. Ähnliches gilt für das Lesen von kleiner Schrift.
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Ist schlechtes Sehen vererbbar?
Schlechtes Sehen wird nicht zwangsläufig von den Eltern auf die Kinder vererbt. Man weiß aber mittlerweile, dass ein Kind mit einer höheren Wahrscheinlichkeit kurzsichtig wird, wenn beide Elternteile kurzsichtig sind. Es ist auch bekannt, dass Augenstellungsfehler (Schielen) häufiger vorkommen, wenn ein oder beide Elternteile ein ähnliches Problem hatten. Aus diesem Grunde ist es für alle Eltern ratsam, möglichst frühzeitig eine Augenuntersuchung ihrer Kinder durchführen zu lassen, wenn Sehprobleme in der Familie bekannt sind.