Formstabile Kontaktlinsen (harte Kontaktlinsen)
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Formstabile Kontaktlinsen

Formstabile Kontaktlinsen (harte Kontaktlinsen) | Bildquelle: Kuratorium Gutes Sehen e.V.
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Was sind formstabile (harte) Kontaktlinsen

Formstabile Kontaktlinsen werden auch harte Kontaktlinsen genannt. Sie bestehen aus sauerstoffdurchlässigen Kunststoffen, sind kleiner und werden insbesondere bei schwierigen Tränenfilmbedingungen oft besser vertragen als weiche Kontaktlinsen – und das in der Regel über eine lange Zeit. Das anfängliche Fremdkörpergefühl im Auge verschwindet meist nach ein paar Tagen oder Wochen der Eingewöhnung. Formstabile Linsen werden individuell für die Augen des Trägers angefertigt.

Vorteile und Nachteile formstabiler Linsen

Die Entscheidung – formstabile oder weiche Kontaktlinsen – hängt von vielen Faktoren ab: Welche Fehlsichtigkeit soll korrigiert werden? Wann und wo kommen die Linsen zum Einsatz? Hat der Träger Probleme mit trockenen Augen? Das sind die Vorteile und Einschränkungen formstabiler Kontaktlinsen.

Diese Vorteile haben formstabile Kontaktlinsen

  • Hohe Sauerstoffdurchlässigkeit: Formstabile Linsen bedecken nicht die komplette Hornhaut. Sie gleiten mit jedem Lidschlag von oben nach unten, sodass der Tränenfilm zwischen Hornhaut und Kontaktlinse ständig ausgetauscht und das Auge mit frischem Sauerstoff versorgt wird. Zudem wird Verbrauchtes gut abtransportiert – ein Plus für den Stoffwechsel der Hornhaut.
  • Exakte Korrektion: Aufgrund ihrer Festigkeit können sie individuell sehr genau gefertigt werden. Die Träger sehen oft schärfer als mit weichen Linsen.
  • Gute Astigmatismus-Korrektion: Selbst komplizierte Hornhautverkrümmung lassen sich mit den Linsen korrigieren.
  • Lange Tragedauer: Aufgrund der guten Sauerstoffversorgung moderner Materialien und ihrer Robustheit sind formstabile Kontaktlinsen lange Zeit am Tag tragbar.
  • Lange Nutzungsdauer: Formstabile Kontaktlinsen können dank ihrer Eigenschaften zirka 1 bis 2 Jahre genutzt werden.
  • Weniger Ablagerungen: Auf formstabilen Linsen gibt es weniger Ablagerungen. Diese lassen sich auch leicht entfernen.

Diese Einschränkungen haben formstabile Kontaktlinsen

  • Längere Eingewöhnungszeit: Nicht jeder mag das anfängliche Fremdkörpergefühl beim Lidschlag. Hier ist Geduld gefragt.
  • Eingeschränkter Einsatz: Weil formstabile Linsen leichter verrutschen können als weiche und Staub darunter gelangen kann, sind sie für schnelle Sportarten und einige Berufsgruppen weniger tauglich.
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Welche Fehlsichtigkeiten können formstabile Kontaktlinsen korrigieren?

Formstabile Kontaktlinsen eignen sich für Menschen mit Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Alterssichtigkeit (Presbyopie) und auch unregelmäßiger Hornhautverkrümmung (Astigmatismus).

Für wen sind formstabile Kontaktlinsen geeignet?

Für Menschen mit trockenen Augen sind formstabile Linsen im Vergleich zu weichen Linsen oft die bessere Entscheidung. Formstabile Kontaktlinsen punkten bei Linsennutzern, die täglich lange Tragezeiten bevorzugen.

Die Vorteile formstabiler Kontaktlinsen werden besonders von bestimmte Berufsgruppen wie Köche oder Seeleute geschätzt, bei denen über einen anstrengenden Tag beschlagene Gläser stören.

Was ist bei der Anpassung und Pflege formstabiler Kontaktlinsen zu beachten?

Formstabile (harte) Kontaktlinsen werden von Augenoptikern, Optometristen und Augenärzten angepasst. Die Spezialisten prüfen die Sehstärke, vermessen die Hornhaut und schauen sich Augen und Tränenfilm genau an. Anschließend werden die Linsen entsprechend den physiologischen Gegebenheiten von Augen und Tränenfilm, dem Tragewunsch und den Lebensgewohnheiten des zukünftigen Trägers ausgewählt. Der Kunde erhält ein paar Linsen zum Testtragen. Passt soweit alles, erfolgt nach ein bis zwei Wochen, später halb- oder jährlich die Nachkontrolle.

Wichtig für die Augengesundheit und die Verträglichkeit formstabiler Kontaktlinsen sind Handhabung, Pflege und Hygiene. Die Anpasser erklären das Auf- und Absetzen, beraten bei den Pflegemitteln und -systemen und geben Tipps zum Hygiene-Einmaleins.