Die LASIK-Operation
Bei einer LASIK-Operation wird Gewebe in der Hornhaut abgetragen und so eine Änderung der Hornhautkrümmung erreicht. Der Gewebeabtrag in der Hornhaut wird durch das Schneiden und Öffnen einer Lamelle, dem sogenannten "Flap", möglich.
Die LASIK-Operation gelingt am besten bei einer schwachen Kurzsichtigkeit. Die stärksten Fehlsichtigkeiten die mit diese Operationsmethode noch behandelt werden können, sind:
- eine Kurzsichtigkeit bis zu etwa minus acht Dioptrien,
- ein Astigmatismus bis zu etwa drei Dioptrien sowie
- eine Weitsichtigkeit bis etwa plus drei Dioptrien
Vor der Operation
Im Vorfeld der Operation findet eine ärztliche Untersuchung und Beratung statt. Dabei errechnet ein Computer aus der Fehlsichtigkeit des Auges den Grad der individuell notwendigen Abtragung. Wer Kontaktlinsen trägt, muss auf diese bereits ein bis zwei Wochen vor der Untersuchung verzichten, damit die individuelle Fehlsichtigkeit ("Brechungsfehler") genau bestimmt werden kann. Lassen Sie sich nach der Beratung Ihre persönlichen Unterlagen ("Aufklärungsbogen") aushändigen und wägen Sie in aller Ruhe das Für und Wider einer Operation ab. Informieren Sie sich insbesondere über den ausführenden Operateur – weniger erfahrene Mediziner sollten das “Laserschwert“ nicht unbedingt an Ihren Augen ausprobieren. Beinahe ebenso wichtig wie die Erfahrung des Operateurs ist das Operationsgerät: Das "Eyetracking-System" beispielsweise gleicht während des Laserns unbewusste Augenbewegungen in Sekundenbruchteilen aus.
Ablauf der Operation
Zunächst löst ein hochpräziser Femtosekundenlaser oder ein automatisch arbeitendes "Mikrokeratom"- Präzisionsinstrument eine hauchdünne Schicht Hornhaut vom Auge ab. Dieser so genannte "Flap" wird zur Seite geklappt - vergleichbar mit dem Umblättern einer Buchseite. Jetzt kommt der Laser zum Einsatz. Er trägt mikroskopisch kleine Teile der Hornhaut des Auges ab – bei Kurzsichtigkeit verringert er die Brechkraft, bei Weitsichtigkeit verstärkt er sie. Anschließend wird der Flap wieder zurückgeklappt, saugt sich fest und verschließt die Wundfläche.
Die Lasik-Methode eignet sich für Patienten mit einer dicken Hornhaut (Dicke etwa 500 bis 650 Mikrometer). Patienten mit dünnerer Hornhaut sollten sich im Fall des Falles eher für andere Operationsverfahren entscheiden.
Nach der LASIK-OP
Nach einer LASIK-Operation kann sich das Auge trocken anfühlen, so dass zumindest eine Zeit lang eine künstliche Tränenflüssigkeit getropft werden muss. Nach dem Eingriff sollte der Patient regelmäßig zur Nachuntersuchung beim Augenarzt gehen. Die bei Kurzsichtigen empfohlenen regelmäßigen Netzhautuntersuchungen sollten auch nach einer erfolgreichen LASIK-Operation durchgeführt werden.
Langzeiterfahrungen
Das LASIK-Verfahren ist wissenschaftlich anerkannt. Allerdings existieren noch keine aussagekräftigen Erkenntnisse über mögliche Spätfolgen für die Augen. Nach aktueller Datenlage aus den USA, wo diese Laser-OP schon seit den frühen 90er Jahren angewandt wird, treten bei etwa ein Prozent der Operationen erhebliche Komplikationen auf. Befürworter der Laser-OP weisen darauf hin, dass diese Eingriffe mit Geräten der ersten und zweiten Generation durchgeführt worden seien. Mittlerweile würden weiterentwickelte Instrumente eingesetzt, die zu besseren Ergebnissen führen. Entsprechende Langzeitstudien liegen jedoch noch nicht vor.
Risiken der LASIK-Operation
Manche Patienten klagen nach der Operation über eine erhöhte Blendempfindlichkeit und eine Verschlechterung des Dämmerungssehens. Auch optische Effekte können auftreten, wie etwa "Nebelschleier" um die betrachteten Objekte oder so genannte "Halos", bei denen besonders nachts Strahlenkränze rund um Lichtquellen erscheinen. Auch das etwas unheimlich klingende "ghosting", bei dem "Geisterbilder" wie Schatten leicht versetzt neben einem scharf wahrgenommenen Bild auftreten, ist äußerst störend. Nicht bei allen Personen verschwinden diese Nebeneffekte im Laufe der Zeit. Die Schädigung ist dann irreparabel. Der "Erfolg" im Sinne einer Verbesserung der Sehschärfe tröstet dann wenig, da der subjektive Seheindruck des Patienten aufgrund der störenden optischen Effekte trotz verbesserter Sehschärfe erheblich schlechter ist als vor der OP.
Kosten der LASIK-Operatio
Die gesetzlichen Krankenkassen und die Bundesärztekammer stufen eine Laser-Operation als "individuell zu finanzierende Gesundheitsleistung" und als kosmetischen Eingriff ein und übernehmen die Kosten nicht. Die OP kostet zwischen 800 Euro und 2.500 Euro pro Auge. Vor- und Nachuntersuchungen werden separat berechnet. Die Abrechnung erfolgt nach der Gebührenordnung.
Nie wieder Brille?
Trotz immer präziserer und sicherer Operationsverfahren geht der Wunsch nach einem "Leben ohne Brille" nicht immer in Erfüllung. Eine exakte Korrektion mit null Dioptrien Abweichung, wie sie mit einer Brille möglich ist, kann die Refraktive Augenchirurgie nicht leisten. Brille und Kontaktlinsen lassen sich hingegen veränderten Bedingungen flexibel anpassen und sind einfach zu handhaben.
Alterssichtigkeit und Lesebrille
Ein hornhautchirurgischer Eingriff kann nicht verhindern, dass die Augenlinse im Laufe des Lebens immer mehr an Elastizität verliert und die sogenannte "Alterssichtigkeit" (Presbyopie) einsetzt. Mit etwa 45 Jahren braucht der erfolgreich LASIK-operierte Patient wieder eine Brille zum Lesen.Dies sollten insbesondere Menschen mit einer schwachen Kurzsichtigkeit von minus zwei bis minus vier Dioptrien bedenken. Diese Personen könnten nämlich ohne Laser-Operation auch nach dem Einsetzen der Alterssichtigkeit ohne Lesebrille lesen. Nach der LASIK-Operation ist das nicht mehr möglich. Dann benötigen sie für alle Naharbeiten (beispielsweise Lesen, Handwerken, Nähen, Kochen) eine Nahbrille.
Von manchen Laser-Chirurgen wird ein Operationsverfahren propagiert, bei dem ein Auge so gelasert wird, dass scharfes Sehen in der Ferne möglich ist, und das andere Auge absichtlich kurzsichtig belassen wird. Dieses Verfahren nennt man "Monovision“, weil man danach mit einem Auge in die Ferne und mit dem anderen Auge in die Nähe sehen kann. Kritiker bezweifeln aber, dass sich dieses Verfahren zur Behandlung der Alterssichtigkeit durchsetzen wird, da das für das Wohlbefinden sehr wichtige beidäugige Sehen stark beeinträchtigt wird.
Seit einiger Zeit werden außerdem neue Laserverfahren erprobt, bei denen mehrere Brechkräfte in die Hornhaut des Auges eingearbeitet werden. Damit soll erreicht werden, dass man simultan sowohl in der Ferne als auch in der Nähe deutlich sehen kann. Diese Verfahren liefern aber eine optische Qualität, die derzeit noch deutlich schlechter ist als die Korrektion mit einer Brille. Infolge der gleichzeitigen Korrektion für Ferne und Nähe ist ein scharfes Bild stets von einem unscharfen Bild umgeben. Dadurch verschlechtert sich auch der Bildkontrast. Dieses Problem tritt bei einer Brillenkorrektion nicht auf.