Kontaktlinsen und Computerarbeit
Sind Kontaktlinsen für einen Computerarbeitsplatz geeignet?
Sie sind sogar sehr praktisch für die Arbeit am Computer. Kein Brillenrahmen stört, das Blickfeld ist uneingeschränkt und unverzerrt. Dennoch: Das digitale Dauerfeuer stresst die Augen. Egal, ob man nun ohne oder mit Brille beziehungsweise Kontaktlinsen stundenlang auf den Computer starrt. Irgendwann werden die Augen müde, trocken, sie brennen, jucken und sind gerötet – mit Kontaktlinsen noch eher als mit Brille. Neben Kopf-, Schulter- und Nackenbeschwerden gehört dieses Augenproblem zu den Symptomen des Computer Vision Syndrome (CVS), auch Office Eye Syndrome genannt.
Auf Kontaktlinsen müssen Fehlsichtige dennoch nicht verzichten. Welche Linsen für die Computerarbeit geeignet sind, wissen Augenoptiker, Optometristen und Augenärzte. Sie beraten, suchen die geeigneten Linsen heraus und passen sie an. Kontaktlinsenträger können mit einigen Maßnahmen, aber auch selbst viel dazu beitragen, dass die Computerarbeit mit Kontaktlinsen ein Erfolg wird.
Welche Kontaktlinsen sind am Computer die besten?
Formstabile Kontaktlinsen mit ihrer hohen Sauerstoffdurchlässigkeit eignen sich für das Sehen auf Bildschirme und Displays. Sie bedecken nicht die komplette Hornhaut und gleiten mit jedem Lidschlag von oben nach unten. So wird der Tränenfilm ständig ausgetauscht, die Hornhaut mit frischem Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Formstabile Kontaktlinsen können auch lange Zeit am Tag getragen werden.
Bei den weichen Kontaktlinsen überzeugen solche aus Silikon-Hydrogel. Im Vergleich zu Hydrogel-Linsen punkten sie mit einer hohen Sauerstoffdurchlässigkeit und enthalten weniger Wasser.
Kontaktlinsenträger können aber auch auf Orthokeratologie-Linsen, kurz: Ortho-K-Linsen, umsteigen. Sie korrigieren Fehlsichtigkeiten über Nacht. Den Tag über sieht man scharf – ohne Kontaktlinsen. Allerdings profitiert davon nicht jeder Fehlsichtige.
Kontaktlinsen für die Computerarbeit sind Maßarbeit. Entscheidend ist der Sehkomfort in den nahen und mittleren Distanzen: auf Tastatur und Manuskript (30 bis 40 Zentimeter), auf den Monitor (0,5 bis ein Meter) und auf den Gesprächspartner (zwei bis drei Meter). Einstärkenlinsen sowie bi- und multifokale Linsen müssen auf diese Entfernungen angepasst werden. Alternativ ist auch die Kombination Kontaktlinsen für die Ferne und eine Bildschirmarbeitsplatzbrille möglich.
Trockene Augen bei Bildschirmarbeit
Das Problem der Bildschirmarbeit: Beim konzentrierten Sehen auf den Computer blinzeln wir weniger. Die üblichen bis zu 20 Lidschläge pro Minute reduzieren sich auf ein bis zwei. Das hat zur Folge, dass weniger Tränenflüssigkeit über dem Auge verteilt wird. Diese aber schützt das Auge vor Infektionen, versorgt es mit Sauerstoff und Nährstoffen und spült kleine Fremdkörper weg. Ist die optimale Benetzung der Hornhaut nun nicht mehr gegeben, sinkt der Tragekomfort der Linsen, die Augen werden müde, gereizt und trocken.
Tipps: Kontaktlinsen am Arbeitsplatz
Nur wer gut sieht, richtig sitzt und öfter frische Luft tankt, bringt es im Job und auch sonst zu Höchstleistungen. Mit diesen Maßnahmen am Bildschirmarbeitsplatz kann jeder selbst etwas für seine Gesundheit tun.
Gutes Raumklima gegen trockene Augen
Regelmäßiges Lüften sorgt für ein angenehmes Raumklima besonders im Winter, wenn die Heizungsluft zusätzlich zu einem Trockenheitsgefühl am Auge führt. Liegt die Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent, helfen Luftbefeuchter oder Schalen mit Wasser.
Regelmäßig blinzeln und in die Ferne schauen
Mit regelmäßigem, bewusstem Blinzeln gelangt frische Tränenflüssigkeit über die Augenoberfläche. Das Auge wird mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Ab und zu sollte der Blick nach der 20-20-20-Regel auch in die Ferne schweifen. Heißt: alle 20 Minuten für 20 Sekunden 20 Meter weit schauen.
Nachbenetzungstropfen benutzen
Tränenersatzmittel lindern Brennen, Jucken oder Rötungen. Sie sollten allerdings keine Konservierungsmittel enthalten und vom Kontaktlinsenanpasser empfohlen werden.
Viel trinken
Klingt einfach, hilft aber. Auch von innen bewahrt Flüssigkeit vor trockenen Augen. Mindestens zwei Liter am Tag – am besten Mineralwasser oder Tee – sollten es sein.
Computerarbeitsplatz richtig einrichten
Das A und O für einen gesunden Büroalltag ist ein optimierter Arbeitsplatz:
Licht: Tageslicht ist das beste Licht, die Sonne darf den Bildschirmnutzer aber nicht blenden. Deckenleuchten strahlen über dem Schreibtisch. Arbeitsplatzleuchten befinden sich seitlich versetzt zum Bildschirm, dürfen sich nicht darin spiegeln und auch keine Lichtflecken werfen.
Monitor: Der Monitor steht schräg oder im rechten Winkel zum Fenster und 50 bis maximal 100 Zentimeter vom Computerarbeiter entfernt. Die Bildschirmoberkante befindet sich in Augenhöhe oder leicht darunter.
Stuhl, Tisch, Tastatur, Maus: Alles muss ergonomisch auf den Menschen angepasst sein. Der Stuhl unterstützt den Rücken, der Tisch ist bestenfalls höhenverstellbar, sodass die Arbeit abwechselnd im Sitzen und im Stehen möglich ist. Tastatur und Maus werden ohne Anspannung bedient und unterstützen so die natürliche Haltung.
Lassen Sie sich jetzt zu individuell auf Ihre Sehschwäche angepasste Kontaktlinsen beraten.