Kontaktlinsen in der Schwangerschaft – Tipps
Kontaktlinsen-Ratgeber

Kontaktlinsen in der Schwangerschaft

Tipps Kontaktlinsen in der Schwangerschaft | Bildquelle: © kupicoo / iStockphoto.com
Experte Sebastian Schubert LesezeitStatistik

Eine Schwangerschaft mit Kontaktlinsen

Eine Schwangerschaft ist wunderbar, für den Körper der Frau aber eine große Umstellung. Vieles verändert sich: Gewicht, Appetit, Stimmung, vor allem aber der Hormonhaushalt. Die hormonelle Umstellung hat auch Auswirkungen auf die Augen. Einige Kontaktlinsenträgerinnen klagen jetzt über trockene, müde, gereizte oder geschwollene Augen. Das hat zur Folge, dass der Tragekomfort der Linsen nachlässt und selbst die Sehschärfe sich ändern kann.

Da aber jede Schwangerschaft anders verläuft, müssen auch nicht alle Kontaktlinsenträgerinnen gleichermaßen Probleme mit den kleinen Sehhilfen bekommen. Prinzipiell ist gegen Kontaktlinsen in der Schwangerschaft nichts einzuwenden. Nur eins steht fest: Während der Geburt sind Kontaktlinsen tabu.

Was passiert während der Schwangerschaft mit den Augen?

Die Hormone können die Tränenproduktion in der Schwangerschaft so steuern, dass sich die Zusammensetzung und die Menge des Tränenfilms verändern. Bei Kontaktlinsenträgerinnen kann das aufgrund geringerer Tränenproduktion oder schlechterer Tränenqualität schneller zu trockenen Augen führen. Auch vermehrte Ablagerungen an den Linsen wirken sich negativ auf den Tragekomfort aus. Und auch die Sicht wird dadurch unscharf und trüb.

Ein anderes Problem in der Schwangerschaft sind Wassereinlagerungen. Weiche Kontaktlinsen werden oft weniger gut vertragen, wenn Augenlider und Bindehaut anschwellen. Die Linsen können dann als Fremdkörper empfunden werden. Auch die Hornhaut kann während der Schwangerschaft geringfügig anschwellen und so ihre Form verändern. Formstabile Linsen sitzen dann nicht mehr optimal und können stören.

Außerdem ändert sich durch Formänderung die Brechkraft der Hornhaut. Schwangere sind dann vorübergehend meist etwas stärker kurzsichtig oder weniger weitsichtig. Auch der Wert der Hornhautverkrümmung kann sich ändern. Eine angeschwollene Hornhaut erhöht zudem oft die Blendempfindlichkeit.

Oft ist es auch so, dass die Brillen- und Kontaktlinsenwerte schwanken können, besonders im Falle des sogenannten Schwangerschaftsdiabetes. Durch die Schwankungen des Blutzuckerspiegels während der Schwangerschaft wird mal mehr, mal weniger Wasser in der Augenlinse eingelagert. Die verändert dadurch ihre Form und ihre Brechkraft andauernd.

Auf Kontaktlinsen während der Schwangerschaft müssen dennoch die wenigsten Trägerinnen verzichten. Bei Problemen helfen auf Kontaktlinsen spezialisierte Augenoptiker/Optometristen und Augenärzte weiter. Die zweite gute Nachricht: Einige Wochen nach der Geburt, spätestens nach der Stillzeit, funktioniert das Sehen mit Kontaktlinsen in der Regel wieder wie vor der Schwangerschaft.

Welche Kontaktlinsen sind in der Schwangerschaft am besten geeignet?

Weiche Kontaktlinsen oder formstabile Kontaktlinsen – das macht in der Schwangerschaft keinen Unterschied. Wer die Linsen vorher gut verträgt und jetzt Probleme hat, sollte nach anderen Ursachen suchen. Erste Anlaufstelle sind die Kontaktlinsen-Anpasser. Eventuell hilft der Umstieg auf ein anderes Kontaktlinsenmaterial, eine andere Geometrie, eine andere Stärke oder ein anderes Pflegemittel.

Tipps für schwangere Kontaktlinsenträgerinnen

Verändern sich das Sehen, der Sitz oder der Tragekomfort der Kontaktlinsen während der Schwangerschaft, sollten auf Kontaktlinsen spezialisierte Augenoptiker/Optometristen oder Augenärzte um Rat gefragt werden. Sie geben Tipps und passen die Linsen eventuell neu an.

Nachbenetzungstropfen ohne Konservierungsstoffe sorgen bei trockenen Augen für ausreichend Feuchtigkeit.

Weitere Maßnahmen wie beispielsweise eine Lidpflege können vom Spezialisten nach einer Tränenfilmanalyse empfohlen werden.

Wer verstärkt Ablagerungen auf den Kontaktlinsen feststellt, ist gut beraten, zusätzlich auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Kontaktlinsenpflegeprodukte zu verwenden.

Hilft das alles nicht, kommt die Brille ins Spiel – mal zwischendurch oder für die gesamte Dauer der Schwangerschaft. Das hat nicht nur Nachteile. Es ist doch mal ganz cool, mit dem modischen Accessoire zu kokettieren.

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