Acetat - auch Azetat geschrieben – hat in puncto Verwendungsmöglichkeiten eine verblüffende Karriere zurückgelegt. Früher kannte man das Material vor allem aus der Textilbranche. Zum großen Teil besteht Acetat aus der Naturfaser Baumwolle und eignet sich prima zur Herstellung von Kleider-, Blusen- und Futterstoffen. Acetat ist elastisch, formbeständig, angenehm zu tragen und hat einen mattschimmernden Glanz – diese Eigenschaft erinnert an Seide. Erst viel später wurde das Material für die Augenoptik entdeckt und sorgte dort für Furore. Acetat-Brillen werden heute von allen ambitionierten Brillendesignern gestaltet. Die Vorteile sind nicht zu übersehen: Brillenfassungen aus Acetat haben besonders angenehme Trageeigenschaften. Zudem lassen sich mit diesem Material außergewöhnliche Effekte in der Form- und Farbgestaltung erzielen.

Die Herstellung basiert auf einem einfachen Prinzip: Weißes Baumwollpulver wird mit Alkohol und Aceton vermischt. Daraus entsteht die Grundform von Acetat. In einem nächsten Schritt wird aus dem Rohstoff das Brillengestell gestaltet, dabei werden die unterschiedlichsten Verarbeitungstechniken angewandt. Faszinierend ist, wie individuell die Passform gefertigt werden kann. Schon bei leichter Hitze kann sie der Designer nach seinen Wünschen biegen und formen. Eine spezielle Methode, wie individuelle Farbeffekte erzeugt werden können, ist die Einlegemethode. Dabei integriert der Hersteller unterschiedliche Farben Schicht für Schicht im transparenten Acetatrohling.