Dass Goethe den „Faust“ geschrieben hat, wissen die meisten, aber dass er mit seinem Namen auch die Augenoptik bereichert hat, wohl die wenigsten. Goethe litt an einem Augenproblem, dass als "Goethe-Blick“ bekannt geworden ist. Der Überlieferung zufolge sah der berühmteste aller deutschen Dichter auf einem Auge weitgehend normal, während er auf dem anderen Auge kurzsichtig war. Dank dieses Phänomens konnte er auch im Alter nah und fern deutlich sehen, und das ganz ohne Brillengläser.

Der Goethe-Blick ist ein prominentes Beispiel für eine Anisometropie: beide Augen haben verschiedene Sehstärken oder eine jeweils anders ausgeprägte Fehlsichtigkeit. Bei den meisten Menschen liegt zumindest eine leicht unterschiedliche Fehlsichtigkeit vor.