Skisportbrillen: So wichtig wie Helm und Handschuhe
Pressemitteilung

Skisportbrillen: So wichtig wie Helm und Handschuhe

Bildquelle: ASIS

Alpine Sportarten stellen außergewöhnliche Ansprüche an das Sehvermögen: hohe Geschwindigkeit, kontrastarme Sicht und reflektierender Schnee. Laut Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS) ist jeder zweite Skiunfall auf Seh- und Wahrnehmungsfehler zurückzuführen. Deshalb sollten Wintersportbrillen sorgfältig ausgewählt werden sowie auf Träger und Anforderungen abgestimmt sein.

Eine Wintersportbrille sorgt für optimale Sicht und schützt die Augen vor Wettereinflüssen und Verletzungen. Das gelingt nur, wenn sie perfekt sitzt, richtig getönt ist und auch einem Zusammenprall oder Sturz standhält. Größtmögliche Sicherheit gewährleisten Brillen aus speziellem bruch- und splittersicherem Kunststoff (Polycarbonat), die auf Mettallteile verzichten.

Bei allen Skibrillen sollte das Sichtfeld groß und gebogen sein. Circa 160 Grad bieten eine störungsfreie Rundumsicht und schützen die Augen zuverlässig vor mechanischen Verletzungen und Zugluft.

Dauerbrenner UV- und Blendschutz

Höchstmöglicher UV-Schutz ist ein absolutes Muss bei Wintersportbrillen. Das CE-Kennzeichen besagt, dass die Gläser den Anforderungen der EU-Norm entsprechen und das Auge schützen. Getönte Gläser verhindern zudem die Blendung: Bei diesigem Wetter sind Scheiben in Gelb oder Orange sinnvoll, scheint die Sonne, sind braune oder graue Tönungen hilfreich. Ideal für schnell wechselnde Lichtverhältnisse sind Brillen mit austauschbaren Gläsern.
„Die Tönung der Gläser sagt allerdings nichts über ihren UV-Schutz aus“, warnt Kerstin Kruschinski vom Kuratorium Gutes Sehen e. V. „Die Filter im Glas sind für das bloße Auge unsichtbar.“ Auch farblose Gläser können ausreichend schützen. „Dunkle Brillen setzen den natürlichen Schutzmechanismus der Augen außer Kraft: Die Pupillen bleiben groß. Das Licht kann so ungehindert bis in den hintersten Bereich des Auges treffen. Ohne ausreichenden UV-Schutz kann das sehr gefährlich werden.“

Vorsicht bei Blue-Blockern

Im Handel werden auch Skisportgläser mit Blauabschwächern angeboten. Sie reduzieren das Streulicht bei kontrastarmen Lichtverhältnissen und verbessern so die Sicht. Vorsicht gilt bei sogenannten „Blue Blockern“, die den Blauanteil des Farbenspektrums komplett eliminieren. „Diese Gläser sind beim Sport generell nicht zu empfehlen“, so der Sportmediziner Dr. Gernot Jendrusch von der Ruhr-Universität Bochum, „denn zum guten Sehen in den Randbereichen der Augen und zur Regulation des Gleichgewichts wird offensichtlich etwas Blauinformation benötigt“.

Im Facettenlook: Was bringen Spiegelgläser?

Skibrillen mit buntschillernder Bedampfung sind in der alpinen Sportwelt gerade der Hit. Doch ist eine solche Beschichtung auch sinnvoll? „Die Brillen sehen natürlich cool aus, aber die Verspiegelung ersetzt noch keinen ausreichenden Blend- oder UV-Schutz“, sagt Evelyn Lang vom Produktmarketing des Bamberger Gläserherstellers Rupp + Hubrach Optik. „Viel wichtiger sind die Eigenschaften der Gläser hinter der Verspiegelung – wie zum Beispiel: Welche Tönung und welchen UV-Schutz besitzen sie und sind sie beschlagfrei und kratzfest?“ Die Brillenglasexpertin rät: „Prüfen Sie, welche Funktionen die Gläser der Skisportbrille besitzen und ob diese zu Ihren sportlichen Anforderungen passen. Ein geschulter Augenoptiker oder Sportausstatter kann Sie kompetent beraten.“

Im Blickpunkt

Welches Glas darf´s sein? Die Gläser von Wintersportbrillen besitzen die unterschiedlichsten Eigenschaften. Was ist alpine Pflicht, was ist Kür?

UV-Schutz: Muss in jeder Wintersportbrille sein. Insbesondere in den Bergen ist die UV-Strahlung sehr hoch.

Blendschutz: Wellness fürs Auge und unverzichtbares Feature in den Bergen. Den Grad der Tönung gibt die Blendschutzkategorie an.

Anti-Beschlag: Wichtig für guten Durchblick bei großen Temperaturunterschieden – für Piste und Loipe absolut zu empfehlen.

Polarisierte Gläser: Polarisationsfilter in den Skibrillengläsern sorgen nicht für bessere Sicht auf die Beschaffenheit der Piste. Gegenteilige Effekte sind möglich, da die Reflektionen von vereisten Fahrspuren unterdrückt werden.

Verspiegelte Gläser: Die Verspiegelung alleine ist noch kein UV- oder Blendschutz. Unbedingt auf die Eigenschaften des Glases unter der Bedampfung achten.

Selbsttönende Gläser: Sie bieten Schutz vor Blendung und verstärken zusätzlich das Kontrastsehen – sind aber bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen nicht ideal.

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